Spitalärzt:innen: Fast die Hälfte kommt aus dem Ausland
Ohne Ärzt:innen aus dem Ausland würde in den Schweizer Spitälern nichts gehen. Sie machen fast die Hälfte der ärztlichen Belegschaft aus, wie die aktuelle Spitalstatistik des Bundesamtes für Statistik zeigt.
Neuchâtel. Laut neuesten Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) haben 45,6 Prozent der diplomierten Spitalärzt:innen einen ausländischen Abschluss. 19,3 Prozent haben einen deutschen Abschluss, 3,1 Prozent einen französischen, 5,1 Prozent einen italienischen und 16,9 Prozent einen Abschluss aus einem anderen Land. Beim Pflegepersonal liegt dieser Anteil zwar niedriger, entspricht aber dennoch nahezu einem Drittel (31,9 Prozent). Beide Anteile sind gegenüber 2022 leicht gestiegen. Den kleinsten Anteil an Ärzt:innen mit Schweizer Abschluss weist das Tessin auf (31,2 Prozent), den höchsten Zürich (66,6 Prozent). In der Genferseeregion wurde lediglich die Hälfte des diplomierten Pflegepersonals in der Schweiz ausgebildet (49,9 Prozent), in der Zentralschweiz waren es hingegen 81,0 Prozent. Grundsätzlich wuchs 2023 die Beschäftigung in den Spitälern gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent beziehungsweise rund 4960 Vollzeitäquivalente. Insgesamt arbeiteten 185 800 Vollzeitäquivalente in den Spitälern der Schweiz.
Das BFS lieferte auch Daten zu den stationären Aufenthalten und ambulanten Konsultationen: Davon wurden 2023 1,5 Millionen beziehungsweise 23,9 Millionen gezählt. 2023 wurden 0,9 Prozent mehr Hospitalisierungen registriert als 2022 (+13 411). Die Zahl der ambulanten Konsultationen ging hingegen gegenüber 2022 (24,4 Millionen) leicht zurück. Ein Grund für diese Abnahme sind die rund 0,6 Millionen ausschliesslich nach dem Pandemietarif abgerechneten Konsultationen im Jahr 2022. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes wie Arthrose waren 2023 mit 12,9 Prozent aller Fälle die Hauptursache für eine Hospitalisierung. Sie lagen praktisch gleichauf mit Verletzungen (12,8 Prozent). Dahinter folgten Krankheiten des Kreislaufsystems (10,7 Prozent), Tumoren (8,9 Prozent) und psychische Störungen (7,7 Prozent).
Wirtschaftlich lieferte das Jahr 2023 ein negatives Ergebnis: Im vergangenen Jahr belief sich der Aufwand der Spitäler auf 36,1 Milliarden Franken und der Ertrag auf 35,3 Milliarden Franken. Daraus resultiert für alle Spitäler zusammengenommen ein negatives Geschäftsergebnis von 784 Millionen Franken. 743 Millionen davon entfallen auf Krankenhäuser für allgemeine Pflege und 41 Millionen auf Spezialkliniken. 2022 hatten die Spitäler ein Minus von 288 Millionen Franken verbucht. (red)
Quelle: BFS
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