Grundversorgung im Fokus der Politik
Bundesrätin Baume-Schneider hat die Stärkung der Grundversorgung zur gesundheitspolitischen Priorität erklärt. Bis Ende 2025 soll ein Bericht vorliegen, der den konkreten Handlungsbedarf aufzeigt.
Bern. Das Gesundheitssystem steht auch in der Schweiz unter Druck: Mit der Alterung der Bevölkerung und der Zunahme chronischer Krankheiten nimmt der Bedarf an medizinischen und pflegerischen Leistungen zu. Parallel dazu steigt der Bedarf an Gesundheitsfachpersonen. Wobei gleichzeitig vermehrt Pflegefachkräfte und Ärzt:innen fehlen. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider will daher gemeinsam mit den Akteuren der Grundversorgung eine Agenda Grundversorgung mit konkreten Vorschlägen erarbeiten. Ziel ist es, den Menschen in der Schweiz weiterhin Zugang zu einer guten Grundversorgung zu ermöglichen.
Am Forum medizinische Grundversorgung Mitte dieser Woche in Bern hat die Bundesrätin die Arbeiten dazu lanciert. Der Bogen ist breit gespannt. Es geht darum, neue und innovative Massnahmen zu erarbeiten, um die Grundversorgung für alle und überall zu gewährleisten: von den Hausärzt:innen über die Apotheken und der Notfallversorgung in den Spitälern bis zur Psychotherapie und der Pflege durch Spitexorganisationen und in Langzeitpflegeeinrichtungen. Alle involvierten Partner sollen in die Überlegungen einbezogen werden: neben den Kantonen und den Gemeindeverbänden auch Leistungserbringerverbände, Versicherer sowie Berufsverbände.
Digitalisierung und Reduktion des Personalmangels
Zwei Ziele stehen auf der politischen Agenda ganz oben: Erstens sollen ausgehend von bestehenden Modellen neue Ideen für ein zukunftsfähiges Versorgungssystem erarbeitet werden – vor allem unter Berücksichtigung digitaler Möglichkeiten. Zweitens erhofft man sich – ergänzend zu den Massnahmen zur Umsetzung der Pflegeinitiative – einen Beitrag zur Reduktion des Fachkräftemangels.
Bis Ende 2025 gibt man sich Zeit. Dann soll ein Bericht vorliegen, der den Handlungsbedarf aufzeigt und Massnahmen sowie Zuständigkeiten enthält. Auf dieser Basis soll der Bundesrat 2026 über das weitere Vorgehen und die Umsetzung der Vorschläge entscheiden. (red)
Quelle: Medienmitteilung, Bundesamt für Gesundheit
Service: Faktenblatt - Medizinische Grundversorgung und Fachkräftemangel
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