Enzalutamid verlängert Gesamtüberleben bei hormonsensitiver Erkrankung
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Die Testosteronsuppression plus Enzalutamid bei hormon-sensitiven Prostatakarzinompatienten resultiert, so die Ergebnisse der ENZAMET-Studie, in einem verlängerten Gesamtüberleben (OS) gegenüber der Testosteronsuppression plus einem konventionellen nicht steroidalen Antiandrogen (NSAA).
Nach dem bisherigen Wissen für das metastasierte hormonsensitive Prostatakarzinom (mHSPC) profitieren Patienten mit geringer Tumorlast und metachroner Metastasierung von einer alleinigen Testosteronsuppression, die kombinierte Behandlung mit Docetaxel ist eine wirksame Option bei synchroner Metastasierung sowie bei metachroner Metastasen mit hoher Tumorlast, eine Kombination mit Abirateron, Enzalutamid oder Apalutamid ist für alle prognostischen Gruppen der einfachen Testosteronsuppression überlegen und die zusätzliche Gabe von Abirateron oder Darolutamid zu Docetaxel verbessert die Wirksamkeit von alleinigem Docetaxel. In der ENZAMET-Studie mit 1125 Studienteilnehmern wurde innerhalb dieser Thematik nun untersucht, ob die Testosteronsuppression plus Enzalutamid der Kombination von Testosteronsuppression plus Standard-NSAA (Bicalutamid, Nilutamid oder Flutamid) überlegen ist. Stratifiziert wurde nach Metastasenlast, geplanter Docetaxel-Therapie, ECOG PS, anti-resorptiver Therapie und Komorbidität.
Beim Jahreskongress der ASCO 2022 wurde eine geplante Analyse der ENZAMET-Ergebnisse nach 470 OS-Ereignissen und einer Nachbeobachtungszeit von 68 Monaten präsentiert. Das mediane OS war im Enzalutamid-Arm noch nicht erreicht und betrug 73,2 Monate im Kontrollarm. Nach 36 Monaten lebten 80% versus 72% der Patienten und nach 60 Monaten 67% versus 57% (HR: 0,70; 95% CI: 0,58–0,84; p<0,0001). Zu bemerken ist, dass die Patienten median 57,8 Monate mit Enzalutamid behandelt wurden, aber nur median 22,6 Monate mit der NSAA-Kombination. Zudem erhielten 76% der Patienten im Kontrollarm ebenfalls Enzalutamid oder Abirateron als Folgetherapie.
In Subgruppenanalysen zeigte sich ein verbessertes OS unter Enzalutamid-haltiger Therapie insbesondere für Patienten, für die keine Docetaxel-Therapie geplant war (HR: 0,60; 95% CI: 0,47–0,78) und für Patienten mit geringer Tumorlast (HR: 0,54; 95% CI: 0,39–0,74). Die Autoren hypothetisierten aufgrund der Ergebnisse einer exploratorischen Subgruppenanalyse zudem, dass für Patienten mit schlechter Prognose eine Triplet-Kombination mit Testosteronsuppression, Enzalutamid und Docetaxel den größten Nutzen bringt.
Quelle
Davis ID et al.: Updated overall survival outcomes in ENZAMET (ANZUP 1304), an international, cooperative group trial of enzalutamide in metastatic hormone-sensitive prostate cancer (mHSPC). ASCO 2022, Abstr. #LBA5004
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