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S3-Leitlinie Prostatakarzinom

Aktuelles aus der 7. Version der S3-Leitlinie: wesentliche Leitlinienänderungen

Im Mai 2024 wurde die Prostatakarzinom-S3-Leitlinie unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie in ihrer 7. Version veröffentlicht. Seither befinden sich die Leitlinien weiterhin in Überarbeitung. Im November 2024 hat in Berlin die zweitägige Konsensuskonferenz stattgefunden, um einen interdisziplinären Konsens zu finden. Die finale Version 8 der S3-Leitlinie Prostatakarzinom wird voraussichtlich im Mai 2025 publiziert werden.

Die Leitlinie empfiehlt eine routinemäßige Durchführung einer genetischen Untersuchung auf Mutationen in Genen der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) bei allen Patienten mit mCRPC. Diese Untersuchung dient der Identifizierung von Patienten, die von einer Therapie mit PARP-Inhibitoren profitieren können. So wird bei Patienten mit einer BRCA1/2-Mutation eine Therapie mit Olaparib, Rucaparib oder Niraparib empfohlen. Für Patienten mit einer BRCA1/2-Mutation, die bereits mit Docetaxel vorbehandelt wurden, wird eine Therapie mit Olaparib plus Abirateron in Kombination mit Prednison oder Niraparib plus Abirateron (in Kombination mit Prednison) empfohlen. Patienten mit HRR-Defekten außer BRCA1/2-Mutation – d.h. Mutationen in ATM, BRIP1, CDK12, CHEK2, FANCA, HDAC2 oder PALB2 –, die noch keinen Androgenrezeptorsignalweg-Inhibitor (ARPI) erhalten haben, sollen im Falle, dass eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist, folgende Therapieoptionen angeboten bekommen: Abirateron (in Kombination mit Prednison) plus Olaparib oder Enzalutamid plus Talazoparib. Patienten ohne Nachweis einer BRCA1/2-Mutation oder eines anderen HRR-Defekts, die noch keinen ARPI oder Abirateron erhalten haben und für die eine Chemotherapie geeignet wäre, soll die Therapie mit Docetaxel in zwei- oder dreiwöchigen Dosierungsschemata angeboten werden. Nach Chemotherapie mit Docetaxel sowie Abirateron oder ARPI soll eine Therapie mit Cabazitaxel oder Lutetium-177 (177Lu) Vipivotid-Tetraxetan angeboten werden. Dies verdeutlicht den erhöhten Stellenwert der Lutetium-Therapie in der Therapiesequenz des mCRPC. Die Therapiesequenz sollte individuell unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Komorbiditäten und dem individuellen Ansprechen auf die früheren Therapien an die Patienten angepasst werden. Die Leitlinie empfiehlt, die Therapieentscheidungen in einem interdisziplinären Tumorboard zu treffen.

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