Impfungen gegen Covid-19
Bericht:
Dr. Norbert Hasenöhrl
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Die Entwicklung von Impfungen gegen Covid-19 ist eigentlich – vor allem in Anbetracht der extrem kurzen Zeitspanne bis zur Einführung – eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Dennoch gibt es auch abseits politischer Polemik natürlich viele offene Fragen, etwa was das Impfschema und eine mögliche vierte Impfung angeht. Und das Virus mutiert, was jedoch bisher die Wirksamkeit der Impfungen nicht allzu sehr beeinträchtigt.
Es sind bekanntlich derzeit fünf Impfstoffe gegen Covid-19 in der EU zugelassen“, so Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer, MedUni Wien, in Vertretung vonUniv.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, St. Pölten, der als Vortragender verhindert war. Dabei handelt es sich um die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die beiden Vektorvakzinen von AstraZeneca und Janssen sowie um den als letzter Impfstoff Ende 2021 zugelassenen Subunit-Impfstoff von Novavax. Darüber hinaus gibt es eine Reihe anderer Vakzinen, die jedoch in Europa nicht zugelassen sind. „Allerdings ist das für Österreich trotzdem relevant, weil es hierzulande durchaus nicht wenige Menschen gibt, die sich am Balkan oder in einem unserer Nachbarländer mit dem russischen Vektorimpfstoff Sputnik haben impfen lassen. Da ist dann die Frage, wie man diese Menschen am besten boostern soll“, führte der Infektiologe aus.
Weltweit sind mit Stand März 2022 23 verschiedene Impfungen in Verwendung, weitere 40 Vakzinen in Phase III, 44 in Phase II, 42 in Phase I und 194 in präklinischer Entwicklung.
Wirkung gegen Omikron?
„Wir haben gelernt, dass die Varianten von SARS-CoV-2 mit einem gewissen Wirkverlust der Covid-19-Impfungen einhergehen“, so Thalhammer. Dies war bereits bei Alpha und in etwas stärkerem Ausmaß bei Delta der Fall. Noch stärker ist dieser Wirkverlust bei der Omikron-Variante. „Es hat sich aber gezeigt, dass mit der dritten Teilimpfung ein beträchtlicher Teil der Aktivität auch gegen Omikron wiederhergestellt werden kann“, beruhigte Thalhammer. „Sicher noch diskutiert werden muss die Frage der optimalen Impfabstände.“
Beruhigend ist auch, dass eine dritte Impfdosis eine Hospitalisierung bei Omikron-Infektion in 80 bis 95%, ein Versterben sogar in 85 bis 99% verhindert. „Wenn man dreimal geimpft war und trotzdem eine Omikron-Infektion durchgemacht hat, so ist das immunologisch gar nicht so schlecht, man hat dann eine sogenannte Hybrid-Immunität und ist somit noch etwas besser geschützt“, erklärte der Infektiologe.
Das Impfschema für den neuen Subunit-Impfstoff Nuvaxovid® besteht in zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen. Das Intervall bis zum Booster ist in den am 25. April erschienenen Anwendungsempfehlungen des Nationalen Impfgremiums (Version 10.0) noch nicht festgelegt.
Und die vierte Impfung?
Es gibt Hinweise darauf, dass ein längeres Intervall zwischen der zweiten und der dritten Impfung eine verbesserte Immunantwort und höhere Antikörperspiegel erzeugt. „Das gilt auch für Omikron“, so Thalhammer. Für eine vierte Impfung gibt es derzeit international unterschiedliche Empfehlungen. In Israel wird sie für alle Menschen über 65 Jahre empfohlen, in Deutschland für alle über 70 und für Risikogruppen. Die erwähnte Version 10.0 der österreichischen Anwendungsempfehlungen sagt nur, dass eine vierte allgemeine Impfung möglicherweise im Herbst 2022 notwendig werden wird.
Quelle:
„Covid-19-Impfungen“, Vortrag im Rahmen von Symposium 10 des ÖIK am 25. März 2022, Saalfelden
Literatur:
beim Vortragenden
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